Geologische Ausstellung & Bernsteinschleifen

Bernsteinschleifen 7569 CC bearbAusstellung zur Geologie Norddeutschlands
Bernsteinschleifen während der Öffnungszeiten

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Der Eintritt ist kostenlos!


DE 23769 Fehmarn
Rathaus in Burg, Am Markt 1
✆ +49 43 71 - 50 66 54

 

Naturerlebnis Fehmarn

Ausstellung zur Geologie Fehmarns

Im Rathaus in Burg befindet sich eine kleine, aber exquisite Ausstellung über die Geologie Norddeutschlands und der Insel Fehmarn. Zu sehen sind neben einer umfangreichen Gesteinsammlung über Geschiebe Norddeutschlands und Fossilien aus dem Geschiebe auch eine umfangreiche Bernsteinsausstellung und Muscheln. Das Personal der Ausstellung bietet regelmäßig kostenlose Gesteinbestimmung an.

Bernsteinschleifen - das Gold der Ostsee

Während der Öffnungszeiten kann man auch einen Bernstein selbst schleifen. Selbstgemachten Bernsteinschmuck nach Haus mitnehmen
Auf Fehmarn wurde dieses häufig mit Schmirgelpapier und Zahnpasta praktizierte Angebot jedoch wesentlich verfeinert. Hier haben die Urlauber sogar die Möglichkeit sich ein edles Schmuckstück, das häufig mit der Auslage vieler Schmuckgeschäfte konkurrieren kann, herzustellen. In nur zwei Stunden kann unter fachkundiger Anleitung von Diplom-Geographin Beate Burow aus einem zunächst noch unansehnlichen Bernsteinbrocken ein in Silber oder Gold gefasstes Kleinod werden. Das Bernsteinschleifen bei Beate Burow gehört auf Fehmarn schon zu einer festen Einrichtung, die für viele Urlauber einfach zu einem Besuch auf Fehmarn dazugehört.

Der Eingang zur Ausstellung befindet sich auf der Rückseite des Rathauses, Am Markt 1 in Burg.

Auszug aus dem Buch "Unterwegs auf Fehmarn" (Claudia Czellnik), Edition Limos ISBN 9783860376270 € 19,90

 

Bernstein 0518 BeateBurowBERNSTEIN

Frejas Tränen oder versteinerter Honig… das Gold des Meeres oder erstarrtes Licht…

Das sind nur einige der vielen poetischen Namen, die an Bernstein geknüpft sind. Die Ostseeküste gehört zu den bernsteinreichsten Gebieten. So ist es nicht verwunderlich, dass auch an den Küsten Fehmarns nach Bernstein gesucht wird. Dieses Gold der Ostsee ist aber nicht hier entstanden, sondern wurde mit den Gletschern der letzten Eiszeit aus seinem Ursprungsgebiet zu uns transportiert.

Der baltische Bernstein

Es gibt nicht nur den honigfarbenen Bernstein, der das Herz eines jeden Steinesammlers höher schlagen lässt. Tatsächlich hat nur ein Fünftel aller Bernsteinfunde diese klassische Färbung. Daneben gibt es gelblich-milchige Exemplare, durch Pflanzenreste schwarz gefärbte, sogenannten brackigen Bernstein und den sehr seltenen elfenbeinfarbenen Knochenbernstein. Aber egal, welche Farbe sie haben, sie eignen sich alle sehr gut zur Schmuckherstellung. Schon seit der Steinzeit ist Bernstein ein begehrter Schmuckstein wegen der leichten Verarbeitung, dem hohen Glanz und dem goldenen Licht.

Entstehung des Bernsteins

Wenn ein Baum verwundet wird, tritt an dieser Stelle Harz aus, eine dickflüssige, klebrige Masse, die die Wunde zudeckt und schützt. Über einen Zeitrum von mindestens einer Million Jahren wird dieses Harz unter bestimmten Umständen zu Bernstein, wobei sich der Pflanzensaft verändert und der Ölinhalt reduziert. Chemisch besteht der Bernstein aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel. Letzterer ist für die gelbe Färbung verantwortlich. Andere Färbungen stammen gewöhnlich von organischen Verunreinigungen.

Bereits in der Antike nahmen Aristoteles (384 bis 322 v.Chr.), Plinius (23 bis 79 v.Chr.) und Tacitus (55 bis 120 v.Chr.) an, dass Bernstein von Bäumen stammte. Oleus Magnus (1490 bis 1557), ein schwedischer Priester, schreibt, dass es sich um Baumharz handelt, welches durch langes Liegen im Wasser versteinert ist. Der deutsche Mineraloge Agricola (1490 bis 1555) verwarf die antiken Theorien mit den Worten: „Bernstein findet man im Meer und im Meer wachsen keine Bäume.“

Auch in den vielen nachfolgenden Jahrhunderten wurden weitere Theorien zur Entstehung des Bernsteins vorgetragen. Doch erst im Jahr 1811 dokumentierte ein Danziger Wissenschaftler die Wahrheit über Bernstein.

Der baltische Bernstein – Succinit – stammt von Bäumen aus dem Tertiär vor rund 30 bis 50 Millionen Jahren. Zu diesem Zeitraum waren Skandinavien und die Ostsee Teil eines bergigen Festlandes, wo Laub- und Nadelwälder gediehen. Die größten Fundstellen befinden sich heute immer noch im Baltikum.

Auf der gesamten Erde wurde an 200 Orten Bernstein gefunden. Die Qualität, der Ursprung, das Alter, die Zusammensetzung und die Eigenschaften können unterschiedlich sein. Der älteste Bernstein ist 235 bis 231 Millionen Jahre alt und wurde in Österreich und Bayern gefunden. Das Alter der des Bernsteins wird über Inklusen, das sind Einschlüsse von Pflanzen und Tieren, bestimmt.

Entstehung des Namens

Seit alters her ist bekannt, dass der Bernstein brennt. Im Niederdeutschen heißt brennen „börnen“ und Stein „Stehen“, also wurde aus „Börnstehen“ Bernstein. Der Bernstein hat aber auch andere Eigenschaften, mit denen man ihn leicht von anderen ähnlich aussehenden Steinen, wie zum Beispiel dem braunen Feuerstein unterscheiden kann. So kann man mit Bernstein, anders als mit dem Feuerstein, keine Glasscherbe ritzen und der Bernstein schwimmt in konzentriertem Salzwasser. Vorsicht! Ostseewasser ist nicht salzig genug.

 

Fundstätten des Bernsteins

Das Bernsteinland erstreckt sich entlang der Nordseeküsten Dänemarks und Deutschlands, sowie der südlichen Ostsee und das Meer ist seine Schatzkammer.

In den baltischen Ländern gibt es große Bernsteinablagerungen, doch auch entlang der Küsten in Deutschland, Polen, Südschweden und an den übrigen dänischen Stränden kann man Bernstein finden. Kleinere Vorkommen wurden in Halland und Blekinge entdeckt. Die richtige Bernsteinküste liegt jedoch in Samland (die Halbinsel um Königsberg) und die umliegenden Meeresgebiete, wie Kurisches Haff und Frisches Haff. In Schweden ist es die Süd- und Ostküste Skånes, die man Bernsteinküste nennt.

Beate Burow (Diplom-Geographin)

 

Auszug aus dem Buch "Unterwegs auf Fehmarn" (Claudia Czellnik), Edition Limosa ISBN 9783860376270 € 19,90

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