Ernst-Ludwig Kirchner - ein Name, der für expressionistische Kunst steht. Er gründete die Künstlergemeinschaft "Die Brücke" als Gegenbewegung zu den starren Formen in der Zeit des Kaiserreiches. Lieblingsmotiv des Malers war das Zusammenspiel von Mensch und Natur. In seinem "irdischen Paradies", wie er Fehmarn nannte, schuf er einen wesentlichen und eigenständigen Teil seines Werkes. Zwischen 1908 und 1914 verbrachte er viele Monate auf der Insel, um hier in und nach der Natur zu malen. Seinen ersten Malaufenthalt verbrachte er mit seiner Freundin Emmi Frisch in der Villa Port Arthur in Burg. Motive aus dieser Zeit sind z.B. die St.-Nikolai Kirche, Windmühlen, Bauernhäuser oder Schiffe im Fischerei-Hafen Burgstaaken. Die anderen Male wohnte er mit der Freundin Erna Schilling beim Leuchtturmwärter in Staberhuk.
„Hier erlebte ich die letzte Einheit von Mensch und Natur".
Er fand hier sein „irdisches Paradies mit wundervoller Küstenbildung, manchmal von Südseereichtum ...". Und: Im Jahr 2014 sind es genau 100 Jahre her, dass Kirchner zum letzten Mal auf seiner „paradiesischen Insel" weilte.
Mehr Infos unter dem Menüpunkt E.L.Kirchner Verein Fehmarn e.V.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zwang ihn, Fehmarn zu verlassen. Er sollte es niemals wiedersehen. Der E. L. Kirchner Verein Fehmarn nimmt jetzt den hundertsten Jahrestag seiner Abreise zum Anlass einer Gedenkwoche vom 29. Juni bis 6. Juli 2014 mit vielen Veranstaltungen: Vorträge, Filme, Führungen in der Dokumentation, Fahrten und Führungen mit Fahrrad und Schiff zu den Originalschauplätzen seines Aufenthaltes, ein Schulprojekt mit der Inselschule und anschließender Ausstellung sowie die Sommerausstellung mit Ölbildern der Künstlerin Frauke Gloyer unter dem Motto „Auf Kirchners Spuren".
Der 1992 gegründete Ernst Ludwig Kirchner Verein Fehmarn hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Spuren Kirchners auf der Insel zu entdecken und zu erhalten. Das Leuchtturmgelände Staberhuk wurde unter Landschaftsschutz gestellt und die "Villa Port Arthur", Kirchners erstes Quartier hier, wurde renoviert.
Kirchner schuf in den sieben Monaten seiner vier Sommeraufenthalte auf Fehmarn 120 Ölbilder, das sind zehn Prozent seines Lebenswerkes. Sie sind heute in den großen Museen der Welt zu finden.
Der Verein zeigt in einer Dokumentation Reproduktionen und Fotografien der Fehmarn-Zeit Ernst Ludwig Kirchners, bietet im Sommer kostenlose Führungen an, veranstaltet alljährlich eine Kunstausstellung in der Inselstadt Burg, unternimmt mit seinen Mitgliedern Exkursionen zu auswärtigen Kunstausstellungen. Der Verein fördert junge Maler und kümmert sich um Kunst auf der Insel. Er zählt zurzeit 74 Mitglieder.
Es gibt eine Wanderfaltkarte (1 Wandertour und 3 Radtouren) zu Kirchners Motiven, die in der Dokumentation in der Stadtbücherei erhältlich ist